Rund zehn Prozent der Bevölkerung leiden am Karpaltunnelsyndrom, das durch eine Verdickung des Handgelenksbandes entsteht, das in weiterer Folge eine Druckschädigung des Mittelnervs im Handflächenbereich mit sich bringt.

Typisches Symptom zu Beginn der Krankheit ist das Einschlafen der Finger, typischer Weise des Daumens, Zeige- und Mittelfingers und des halben Ringfingers in der Nacht. Später kommt es zum Kribbeln und zu nadelstichartigen Schmerzen, die in den Arm bis hinauf zur Schulter ausstrahlen. Mit anhaltender Nervenschädigung kommen Taubheitsgefühle und Ausfallserscheinungen von Fingern und der Handinnenfläche dazu.

Schlimmstenfalls kommt es zur kompletten Taubheit der Hand und damit auch zum Verlust der feinmotorischen Fähigkeiten.

Die Ursachen für ein Karpaltunnelsyndrom können unterschiedlich sein. Einer der Hauptgründe ist aber eine jahrelange Überbelastung des Handgelenks. Genauso aber können auch hormonelle Veränderungen, eine Schilddrüsenüberfunktion und bestimmte Formen von Diabetes dafür verantwortlich sein.

Viele Menschen scheuen sich vor einer Operation, leiden jahrelang unter den Symptomen und verlieren dabei zusehends an Lebensqualität, obwohl mit einem kleinen ambulanten Eingriff es zu einer deutlichen Verbesserung bis hin zu einer kompletten Beseitigung der Gefühlsstörung kommen kann.

Die OP selbst kann ambulant durchgeführt werden. Bereits am Tag danach sind die meisten Patienten schmerzfrei. Bis zur Nahtentfernung – rund 14 Tage nach der OP – erhält man eine Handschiene. Bereits zwei Tage nach der Operation wird mit kleinen Handübungen begonnen, eine normale Belastung der Hand darf erst nach ca. sechs Wochen erfolgen.

Wichtig: Sobald Sie regelmäßig an Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Ihren Fingern leiden, lassen Sie sich untersuchen! Je früher das Karpaltunnelsyndrom erkannt wird, desto geringer ist das Risiko von Folgeschäden.

Eine erste Untersuchung erfolgt beim Neurologen, der eine Nervenleitgeschwindigkeitsmessung durchführt.

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